Gerhard Wolfstieg: > schrieb Jochen Spieker <ml@well-adjusted.de>: > >> Ich halte es für verfehlt, über "den Willen" eines Projekts wie Debian >> zu sprechen. Es gibt das gemeinsame Ziel, "the universal operating >> system" zu bauen. Da gehören natürlich alle Minderheiten dazu. Das ist >> aber nicht mehr als ein hehres Ziel. > > Ist bei Debian wirklich alles so in Stein gehauen, verändert sich nie > mehr etwas, gibt es nie mehr auch nur informelle Grundsatzdiskussionen? Doch, sicher, aber das äußert sich (im besten Fall) nicht im daily business. > Wenn ich mal LFS ausnehme, ist Debian das Linuxsystem (‚das‘ > großgeschrieben) für mich. Es geht jetzt nicht mehr um Lilypond. Wie – > falls möglich – kann jemand langfristig mit Debian arbeiten, wenn > immer wieder mal zentrale Applikationen jenseits des mainstreams > rausfliegen? Das Problem hast Du doch generell, selbst mit kommerzieller Software und auch bei anderen Distributionen. Bei Debian hast Du halt zusätzlich zum Upstream noch eine Fehlerquelle mehr, nämlich den oder die Paketmaintainer. Andere Distributionen wie Ubuntu machen es sich einfacher, indem sie die Menge der Pakete mit "richtigem" Support stark einschränken. > Sollten, nur als ein Beispiel, potentielle Paketbetreuer > ein letter of intent abliefern, in dem drinsteht, langfristig zu dem > Paket zu stehen und im Bedarfsfall rechtzeitig Nachfolger zu suchen? Das ist wie schon gesagt wurde so ähnlich auch gedacht (auch wenn ich die Details nicht kenne und gerade auch nicht wüsste, wo das steht). Das hilft aber beispielsweise im vorliegenden Fall überhaupt nicht. Die Aufgabe eines DD ist klassischerweise nicht, größere Änderungen am Upstreampaket vorzunehmen. Die Migration auf eine neuere und augenscheinlich wesentlich andere Version einer Dependency würde ich dazuzählen. Was soll Debian als Projekt denn machen, wenn Upstream ausfällt? Wenn ich das richtig sehe, sind aktuell 27.000 Source Packages in Debian. Wer soll denn sowas leisten? Selbst, wenn es signifikante Mengen an weisungsgebundenen Entwicklern/DDs gäbe, die man auf so etwas ansetzen kann, dann wäre das aufgrund der extremen Menge und Diversität der Software rein praktisch nicht umsetzbar. Wenn die Verantwortlichen absehbar keine gute Qualität abliefern oder keinen Support für die Lebensdauer eines stable Release leisten können, dann ist die einzig richtige Reaktion, das Paket nicht ins Release zu übernehmen. Bei Debian ist der Weg dafür, das Paket aus testing zu entfernen. Debian ermöglicht grundsätzlich dennoch, dass Du alte Pakete behältst. Oder Du verwendest oldstable oder sid. J. -- I am on the payroll of a company to whom I owe my undying gratitude. [Agree] [Disagree] <http://archive.slowlydownward.com/NODATA/data_enter2.html>
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