Anleitung: Virtuelle Testinstallation von Skolelinux mit Qemu
Liebe Skolelinux-Freunde,
wer bisher noch gezögert hat, eine Testinstallation von Skolelinux
durchzuführen, kann mit dieser Anleitung erste Erfahrungen sammeln, die
ich auf der Grundlage eigener Tests soeben noch einmal etwas
überarbeitet habe:
Virtuelle Maschinen emulieren einen Computer im Computer.
Das ganze läuft quasi in einer Sandkiste ab - damit wird das
eigene System geschützt.
Qemu ist ein recht junges GPL-Projekt, das sowohl für Linux als auch für
Windows zur Vefügung steht [1]. Damit gibt es endlich eine freie
Alternative zur kostspieligen VMWare, die nebenbei noch einfacher zu
bedienen ist, wenn man ein wenig mit der Konsole vertraut ist.
Als erstes wird an einem geeigneten Ort eine Image-Datei erzeugt, die
als virtuelle Festplatte verwendet werden soll. Dazu öffnen wir eine
Konsole und tippen [2]:
dd of=/tmp/disk1 bs=1024 seek=6000000 count=0
Das Beispiel erzeugt ein dynamisch wachsendes Image von max. 6 GB im
Temporärverzeichnis /tmp. (Tipp: df -h verrät, wo dafür Platz ist.)
Bevor wir nun das erste Mal den Emulator starten können, benötigen wir
einen virtuellen Netzwerktreiber, der die Virtuelle Maschine mit
unserem real exisiterenden Rechner verbindet. Dazu muss auf dem
Muttersystem /dev/net/tun existieren. Hierfür genügt ein
modprobe tun && chmod 0666 /dev/net/tun
Alternativ kann auch das Debian-Paket "vtun" nachinstalliert werden.
Nun starten wir zum ersten Mal unseren Emulator. Liegt das Image der
Installations-CD lokal als Datei /tmp/sarge.raw vor, so beginnt der
folgende Befehl die Installation von der virtuellen CD:
qemu -boot d -hda /tmp/disk1 -cdrom /tmp/sarge.raw
Liegt statt dessen eine Installation-CD im CD-Laufwerk, so ist
"/tmp/sarge.raw" zu ersetzen durch das entsprechende Device (z.B.
"/dev/cdrom", ein Blick in /etc/fstab verrät da mehr).
Falls ein Terminalserver installiert werden soll, muss qemu mit der
zusätzlichen Option "-nics 2" aufgerufen werden.
In einem QEMU-Fenster läuft nun der erste Installationsablauf. Mit
Strg+Alt+2 lässt sich auf eine zweite Konsole umschalten, von der aus
man Qemu steuern kann (z.B. bewirkt die Eingabe von "screendump" eine
Bildschirmkopie, weitere Befehle mit "help".). Strg+Alt+1 schaltet
zurück auf den eigentlichen Bildschirm von Qemu.
Beim nächsten Starten des virtuellen Systems muss direkt von unserem
Plattenimage /tmp/disk1 gebootet werden. Dazu genügt es, die Option
"-boot d" einfach wegzulassen:
qemu -hda /tmp/disk1 -cdrom /tmp/sarge.raw
Das CD-Image wird weiter als Installationsquelle benötigt.
Viel Spaß beim Testen - und viele konstruktive Rückmeldungen
wünscht
Ralf.
1. Unter Debian: apt-get install qemu.
Für andere Linux-Distributionen findet man Pakete auf der Homepage
des Projekts, http://fabrice.bellard.free.fr/qemu/
Eine Windows-Version existiert unter
http://www.h7.dion.ne.jp/~qemu-win/index.html
2. http://developer.skolelinux.no/~klaus/notater/x4250.html
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